Bemerkenswert

Das Abenteuer Hund

Auf dem Weg zum Dreamteam

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Warum ein Blog? Warum ein Hundeblog? Einer von so unglaublich vielen?
Nachdem ich zig Blogartikel gelesen habe, kam kurzzeitig der Gedanke auf, auch einen Blog zu starten. Über Holly und mich und unseren Weg zu dem, was wir noch werden wollen.

Der Gedanke war schnell verworfen, hab ich doch schon ein fotocommunity Konto und einen YouTube Kanal, sowie eine vollkommen veraltete Homepage… und wen sollten unsere Geschichten überhaupt interessieren? Was hätten wir überhaupt Interessantes zu sagen? Also nun doch kein Blog.

Nach kurzem Austausch mit meiner lieben Freundin Lea ging mir der Gedanke nun allerdings doch nicht mehr aus dem Kopf.
So kam ich letztendlich doch zu dem Schluss, warum denn eigentlich nicht?
Warum nicht fotocommunity und YouTube für den Blog nutzen? Warum nicht die ohnehin längst aktualisierungsbedürftige Homepage durch einen Blog ersetzen?
Warum nicht denjenigen, die doch Interesse haben einen Einblick in unser Chaos gewähren?
In meinem Blog soll es nicht um Ernährungs- oder Gesundheitsfragen gehen, nicht um wissenschaftliche Arbeiten oder dergleichen, dieser Blog soll einfach allen Interessierten unsere Abenteuer nahelegen. Unser Alltag mit Betreuungs- und Gassihunden, Ausflüge, Erlebnisse, Fotos, Trainingseinheiten, Fort- oder gar Rückschritte zwischen Holly und mir,  gerne auch Produkterfahrungen, Trickanleitungen oder Buchempfehlungen.
Kurz gesagt: Wozu wir so lustig sind.
Unterstützt werden wir dabei von meiner lieben Freundin Lea, die hier auch zu Wort kommen wird.

Wir wünschen euch viel Spaß mit uns!

 

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Holly mit Leas Aussiedoodlen Yuki und Alinga

 

 

Doglive – Gala 2018

Die Doglive ist nun doch schon recht lange her, 139 Tage um genau zu sein. Und wir haben es immer noch nicht geschafft, unseren Bericht zu veröffentlichen. Naja, dafür muss er ja erstmal geschrieben werden 🙂

Die Doglive inklusive Gala fand am 20.01.2018 zum 10. mal statt. Da wir letztes Jahr den Titel ‚Mulitalent 2017‘ bekommen haben, durften wir dieses Jahr in der Gala auftreten.
Zur Vorbereitung hatten wir also 1 Jahr Zeit, aber wie das so ist, gefällt einem das doch irgendwie nicht. Also habe ich eine Woche vor der Gala unsere Choreografie nochmal umgeschmissen und ein neues Lied genommen.
Damit war ich auch zufrieden, aber ich hätte ja eh keine Wahl mehr gehabt. Für nochmal Umschmeißen war definitiv keine Zeit mehr.

Wir fuhren Samstag morgens bei uns zu Hause los. Da wir nur eine Stunde Anfahrt hatten, bräuchten wir kein Hotel.
An der Messe angekommen sind wir direkt in den Backstage-Bereich, wo schon fleißig geprobt wurde.

 

Wir trafen unsere beiden Vorgänger Charly und Wolfgang, mit denen wir uns sehr gut verstehen. So haben wir kurz gequatscht und anschließend konnten wir uns deren Probe angucken. Danach waren wir dran. Frauchen war schon sehr nervös. Klappt alles? Kann sie die neue Choreo schon auswendig in so einer Stresssituation?

Aber es hat alles gut geklappt, nur ihr Outfit war schon sehr dreckig. Kein Wunder, dass alle anderen Teilnehmer nicht in dem Abendgala-Outfit probten. Aber gut, jetzt war es dafür eh zu spät.

Nach der Probe haben wir unseren Umkleideraum gesucht, wo Alinga und Yuki erstmal eine Runde schlafen durften. Währenddessen bin ich in die Messe-Halle, um einigen Leuten hallo zu sagen und den Multitalent-Teilnehmern die Daumen zu drücken. Leider hatte ich nicht viel Zeit, die Mädels mussten nochmal raus und dann stand schon die Generalprobe an. Als wir dies auch erfolgreich hinter uns gebracht haben, haben wir erstmal etwas gegessen. Danach bin ich nochmal in die Messe-Halle. Wir haben uns die Entscheidung, wer von den Multitalent-Teilnehmern ins Finale kommt, angeguckt und uns für die 3 Finalisten mit gefreut. Um ehrlich zu sein, haben wir uns aber am meisten für Pippi und Christina gefreut. Die anderen Beiden kannten wir nämlich nicht.

Mit Christina zusammen sind wir in den Backstagebereich. Dort haben wir uns die Probe von den Beiden angesehen. Anschließend nochmal kurz ausruhen, was essen, weiter ausruhen und dann ging es auch schon los.

Die Gala fing an. Im Backstage bekommt man davon leider nicht so viel mit, außer den tosenden Applaus, der die Nervosität weiter ansteigen ließ.
Zum Glück waren wir recht früh dran. Der Auftritt war super und dank des Hackfleischs von Christina war Alinga auch wieder wach. Ich denke, die Bilder und das Video sprechen für sich und ich muss da nichts Weiter zu sagen 😀

Nach dem Auftritt sind wir erstmal wieder in unseren Raum, einmal runter kommen, die Mädels füttern, selber etwas trinken.
Danach ging es erholt wieder runter, ohne Hunde. Wir konnten uns oben in den Zuschauerbereich stellen und der Gala zuschauen. So konnten wir die 3 Multitalent-Finalisten sehen und waren begeistert! Christina tat mir erst furchtbar leid, Pippi fand den Geruch der Ziegen so spannend, dass das Hackfleisch egal war. Aber Christina hat so viel Mut gezeigt, dass sie es nach einem Abbruch nochmal probiert hat. Ich glaube ich hätte mich heulend in die letzte Ecke gesetzt 😀 Aber so konnte Christina noch ihre tolle Choreo zeigen und wurde mit dem 2. Platz belohnt.
Sehr begeistert waren wir von Anja, die mit ihren VIER Hunden eine tolle Show gezeigt hat! Sie hat sehr verdient gewonnen!

 

Nach der Gala fuhren wir erschöpft und müde nach Hause. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag wieder zur Doglive, um etwas mehr quatschen zu können und auch um die Messe zu sehen. Ich habe mir nichtmal einen Stand angeschaut. Aber da haben die Autoreifen leider auf dem halben Weg den Geist aufgegeben….

[be authentic] So ehrlich wie noch nie…

Lange habe ich überlegt, ob auch ich mich zu dieser Blogparade äußere.
Heute gab es einen Moment, in dem ich mich dazu entschieden habe genau das zu tun.
Was für ein Moment war das? Ich saß mit Holly bei uns in den Lippewiesen am Flugplatz, vor allem im Sommer ein beliebter Hundeplatz dort. Wir haben gemeinsam Mäuschen gesucht, den Sand umgegraben und Ball gespielt.
Der Ball fiel drei Millimeter zu weit ins Wasser, Holly stand winselnd davor, der Ball bewegte sich langsam aber sicher in die Strömung… Holly winselte verzweifelt aber traute sich nicht, es kam wie es kommen musste, der Ball war trotz aller Bemühungen verloren…
Ich war so sauer, so unglaublich sauer, dass ich sie angegiftet habe, so sauer, dass ich sie in diesem Augenblick am liebsten hinterher geschmissen hätte. Natürlich tat ich das nicht!

 

365 Tage im Jahr liebe ich diesen Hund und zwar abgöttisch, so sehr, dass es weh tut und mir Tränen in die Augen treibt, vor Glück, vor Verlustangst, vor schlechtem Gewissen, vor Liebe.
Aber dann gibt es alle Jubeljahre diese Momente, diese Momente in denen ich mir wünschte, einfach den Hund zu haben, den ich immer haben wollte.

Noch nie habe ich so ehrlich über Holly und mich gesprochen, geschweige denn in der der Öffentlichkeit, was das liebe Internet ja nun zweifelsohne ist, eine riesige Öffentlichkeit.

Erst mal, was ist Holly für ein Hund? Etwas eigenbrötlerisch aber dennoch sehr anhänglich, etwas verspielt, nach ihren Regeln natürlich, absoluter Jäger, unsicher und verteidigt Ressourcen sehr gern schon mal, zumindest Hunden gegenüber. Zur Zusammenarbeit braucht es viel Motivations- und Überzeugungsarbeit, nicht selten reicht Leberwurst nicht aus. Schwimmen kann man im Hochsommer am besten und am liebsten ausschließlich dann, nur damit man nicht eingeht. Spielzeug geht schon mal, aber muss auch nicht unbedingt. Alles Baustellen, die uns im Alltag zu 99,5% nicht beeinflussen.

Was für einen Hund wollte ich? Einen mit viel Will to Please, leicht zu motivieren, für jeden Blödsinn zu haben, den ich überall mitnehmen kann, der so ziemlich unproblematisch mit Mensch und Hund ist, im Sinne von weder nervig aufdringlich noch unfreundlich. Einen Hund, mit dem ich alles Mögliche ausprobieren und machen kann, der immer für ein Spielchen oder eine Trainingseinheit bereit ist.

Dann fällt mir auf, dass ich genau diesen Hund, diesen Traumhund, einmal hatte, einen Hund, der gerne spielt und tobt und herumtollt, für jeden Spaß zu haben ist und leicht zu motivieren, für Spielzeug, Keks oder sogar nur verbales Lob zu fast allem bereit gewesen wäre.
Der gerne mit mir hinter Ball oder Frisbee hergejagt ist, fangen und balgen begeistert mitgemacht hat und sich für kaum eine Trainingsaufgabe oder Albernheit zu schade war.

 

Auch dieser Hund war Holly!

Ich kann gar nicht festmachen, wann diese Veränderung stattfand, vermutlich fließend…
Da stellt sich mir zwangsläufig die Frage, was ist aus diesem Hund geworden? Wurde sie im Laufe der Zeit einfach nur erwachsen? Oder wurde sie durch meinen Umgang zu dem Hund, der sie jetzt ist?

Und ich weiß, es ist beides, ich habe unter Garantie einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen, dass sie so lange die Lust an Kooperation verloren  hatte, die wir nur ganz, ganz langsam wieder finden…
Daran denke ich unwillkürlich in solchen Momenten, in den Momenten, in denen ich mir wünsche, einfach meinen heiß ersehnten Traumhund zu haben…
Jedes Mal enden diese Gedanken bei dieser Fragestellung und bei dieser Antwort, dann sehe ich ihr in die Augen, in diesem Augenblick schauen sie mich meist verständnislos und traurig von der Seite an, weil ich in der Regel vorher sauer auf sie war und sie natürlich nicht versteht, wieso überhaupt.

Wenn ich dann in ihre traurigen, nachdenklichen Augen schaue, tut es mir so fürchterlich Leid, dass ich überhaupt nur so denken konnte, dann hole ich sie zu mir und streichle und knuddle sie und sie traut dem Braten noch nicht so ganz, bis sie wieder versteht, ich hab sie lieb, auch jetzt, trotz meines Ärgers zuvor.
Und ich habe ein ultra schlechtes Gewissen…
Dann erinnere ich mich daran, was sie alles für mich leistet, was sie alles mit mir mit macht, wie selten sie mich zu solchen Momenten treibt und wie oft ich selbst an diesen Schuld bin und mir wird wieder klar, sie IST ein Traumhund, mit all ihren Macken, mit denen, die sie selbst mitgebracht hat und denen, die durch mich entstanden sind, MEIN Traumhund!

So war es auch heute, nachdem Holly ihren Ball hat von dannen treiben lassen, ich hatte ein schlechtes Gewissen, so sauer gewesen zu sein, denn Holly hat all ihr Möglichstes getan, winselnd und quiekend ist sie am Ufer dem Ball hinterher und hat sich einfach nicht getraut, hinterher zu schwimmen, wütend zu werden war gemein und unfair und absolut unangebracht.

Wir schlenderten weiter, spielten Stöckchen, suchten Mäuschen und rannten zusammen über die Wiese, ein Teil meines Traumhundes war wieder da, mein schlechtes Gewissen noch größer und all die „ich wünschte …“ vergessen…

Sie ist so ein wundervoller Hund und wir bewegen uns schon lange stetig und immer mehr wieder Richtung „den Traumhund von früher“, wir wuppen das schon, wir werden schon wieder… und wenn es noch dauert…

Das Beitragsbild ist übrigens vom 08.04.18, als Lea mit Alinga und Yuki zu Besuch war, bei dem Fotoshooting war Holly super motiviert und brav, verspielt noch dazu (siehe Bild untern) 😉

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Der Traum vom Zweithund…

Für viele Hundehalter kommt das Thema Zweithund früher oder später auf, denn was kann schöner sein, als das Zusammenleben mit einem Hund? Mehrere Hunde natürlich!

Aber was gibt es dabei eigentlich zu beachten? Ist ein Zweithund eigentlich immer eine gute Idee?

Natürlich muss der Zweithund gut ausgewählt werden, ein „mal eben so“ Kauf oder Adoption sind noch unangebrachter, als sie es bei der Hundeanschaffung ohnehin schon sind, denn es gilt nicht mehr nur die eigenen Ansprüche zu erfüllen, sondern auch die des eigenen Hundes?

Nicht gerade unwesentlich dabei ist, wie viel bin ich als Halter bereit einzugreifen und zu managen?
Bei Holly beispielsweise ist es so, dass ich ihr fast alles vor die Nase setzen könnte, auch wenn sie die erste Zeit vielleicht absolut gar nicht begeistert wäre.
Solange ich alles manage, sie nicht dazu zwinge mit dem neuen Hund irgendetwas regeln oder klären zu müssen, ihr den neuen Hund vom Hals halte und ihm mindestens so deutliche Grenzen setze wie ihr würde sie sich früher oder später an ihn gewöhnen.
So war es bisher auch mit meinen Gassihunden, selbst die, die ihr total Angst gemacht haben, die sie aufgrund ihrer Hyperaktivität einfach ätzend fand oder die, die Holly gern zum Frühstück verspeist hätten, mit all denen war sie früher oder später ziemlich dicke und sie mit in unsere Wohnung zu nehmen und zusammen auf ihrem Platz oder unterm Tisch zu liegen war absolut selbstverständlich und problemlos: Aber der Weg da hin war je nach Hund mehr oder weniger steinig und hart, für alle Beteiligten!

Wenn ich so viel Management und Gewöhnungsarbeit nicht leisten möchte oder auch kann, denn da gehört mehr dazu, als die Hunde zusammen zu stecken und zu hoffen, wird schon gut gehen oder mal einen Anraunzen, der sich gerade nicht so benimmt, dann muss ich den Neuzugang in erster Linie nach den Ansprüchen des vorhandenen Hundes aussuchen, die sollten dann aller höchste Priorität haben, damit das Vorhaben Zweithund nicht scheitert.

Was muss man also beachten? Wie gesellig ist der eigene Vierbeiner, ist er eher aufgedreht oder eher ruhig? Ist er schon mal gestresst, wenn ihm ein anderer Hund zu wuselig ist zum Beispiel?
Braucht mein Hund überhaupt einen Zweithund? Wäre er als Einzelhund nicht glücklicher?

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Holly bräuchte keinen Zweithund, allerdings merke ich deutlich, dass sie aber ausgewählte Hundekontakte braucht. Sie liebt es, wenn wir die Gassihunde abholen, sie liebt es, wenn wir uns mit ihren Hundefreunden treffen, aber sie legt mehr wert auf Qualität statt Quantität, sie bevorzugt dauerhafte Hundekontakte als ständig einen neuen Hund kennenzulernen, fremde Hunde braucht sie erstmal nicht wirklich.
Wenn wir mehrere Tage frei haben, freut sie sich natürlich auch extrem über die Zeit zu zweit, dauert die aber zu lang merkt man ihr an, dass ihr die Kontakte fehlen, selbst wenn sie nicht so viel mit den anderen spielt, die Gesellschaft genießt sie sehr.

Zuhause allerdings macht es ihr nichts aus allein zu sein und mag da auch nicht gern umwuselt oder belästigt werden, im Idealfall sollte der Zweithund also auch ein ruhiger Zuhause schläfriger Kandidat sein und so wie Holly eher draußen die Sau raus lassen.

Was ich auch extrem wichtig finde ist, kann man selbst das überhaupt leisten? Ich finde es ist ein Muss, jedem Hund ab und an etwas Qualitätszeit zu Zweit einzuräumen, einmal die Woche mindestens, je häufiger man es kann desto besser meiner Meinung nach.

Qualitätszeit bedeutet man verbringt mit nur einem Hund Zeit und konzentriert sich voll und ganz auf ihn, keine Erledigungen, kein Handy, kein Fernsehen nebenher und vor allem: kein anderer Mensch und kein anderer Hund! Das kann je nach Hund kuscheln und eine Massage sein, ein gemeinsames Spiel, ein getrennter Spaziergang oder sogar Training, eben das was Hund und Halter gemeinsam genießen können.
Ebenso wichtig finde ich zu wissen, ob man es auch noch stemmen kann, wenn Probleme auftreten, zum Beispiel einer der Hunde eine Leinenaggression entwickelt: Bin ich dann noch in der Lage, beiden gerecht zu werden? Kann ich das überhaupt, mit beiden dann noch zusammen spazieren gehen? Oder schaffe ich es getrennt zu gehen und trotzdem beiden zu geben was sie brauchen?

Ihr seht also, bei der Anschaffung eines zweiten Hundes ist noch so viel mehr zu planen und zu beachten, als es schon beim Ersthund der Fall sein sollte, es sollte also wirklich wohl überlegt sein, ob man diesen Weg geht, zum Wohle aller Beteiligten.

Wiedersehen mit Lina

Ich hab ja heute morgen bereits angekündigt, dass wir Lina heute besuchen würden, aber wer ist das überhaupt?

 

Lina war einer meiner Schützlinge, meiner Gassihunde, sie gehörte einem Rentnerpaar.
Sie ist eine sehr quirlige Border Collie Hündin und da ihre Besitzer ihr leider nicht mehr gerecht werden konnten, engagierten sie mich.
Lina war unglaublich aufgedreht damals, zog an der Leine, fand alles mögliche total gruselig, vor allem Menschen und Hunde.
Dreimal die Woche holte ich die süße Maus ab und sie durfte richtig powern, als auch an ihren Problemen arbeiten, schon in der Zeit hat sie sich sehr zum positiven verändert.

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Leider verstarb Linas Herrchen, weshalb sie schweren Herzens abgegeben werden musste. Ich bot meine Hilfe bei der Vermittlung an, inserierte in den Kleinanzeigen und auf Seiten von Vermittlungshilfen, begutachtete Interessenten und stand beratend zur Seite.

Wie das leider immer so ist, kamen haufenweise unüberlegter Anfragen, in dem Inserat habe ich deutlich geschrieben, dass es sich um einen sehr unsicheren Hund handelt, der dabei auch gerne nach vorne geht, nicht nur Hunden gegenüber und es viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Arbeit braucht für sie… Dennoch bekam ich haufenweise Anfragen wie diese „Ich suche einen Hund für meine Kinder, 6 und 10, hatten noch nie Hunde und sie wünschen sich so sehr einen“ und trafen einige letztendlich doch sehr ungeeignete Interessenten.
Dann meldete sich wochenlang, Monate, niemand mehr, die Zeit drängte so langsam, da ihr Frauchen dringend umziehen musste.
Doch dann kam DIE Interessentin, bei beiden Liebe auf den ersten Blick, auch ich hatte das erste mal ein wirklich gutes Gefühl, nach mehreren gemeinsamen Spaziergängen und Gesprächen fühlte ich mich in meinem Gefühl bestätigt.
Letzten Endes war es dann beschlossene Sache: Lina zieht zu ihr und ihrem Freund.

Das ist nun bald ein Jahr her und trotz diverser Anfangsschwierigkeiten haben sie sich der Herausforderung gestellt und viel mit Lina gearbeitet, statt sie aufzugeben.
Linas neues Frauchen und ich stehen nach wie vor in Kontakt, was ich sehr schön finde und es freut mich unheimlich zu sehen, wie Lina sich dort entwickelt und wie viel Herzblut die beiden in Linas Entwicklung stecken.

Nach viel zu langer Zeit haben wir uns heute zu einem gemeinsamen Spaziergang getroffen, es war so schön wie Lina sich über Holly und mich gefreut hat.

Anderthalb Stunden sind wir durch die Felder spaziert, Stöckchen spielen, rumspinnen, Mäuschen suchen und Toben.
Alle hatten unglaublich viel Spaß und vor der Heimfahrt gabs für mich noch einen Kaffee zum Aufwärmen.
Es war ein wunderschöner Nachmittag und wir sind uns einig, wir sollten uns ganz unbedingt häufiger treffen, wenn es endlich wieder wärmeres Wetter ist.

Mein Betreuungshund Leslie (der Mini Aussie) und Lara aus Linas Familie (Eltern der Besitzerin, der Labbi) durften auch dabei sein.

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In den Lippeauen

Die Holly hat ein neues Halsband von Stylish Dog, dies nahm ich zum Anlass, mal wieder die Kamera mit spazieren zu führen.
Spazieren waren wir in den Lippeauen bei Schloss Oberwerries in Hamm, Holly war unglaublich motiviert und nach vielleicht einer halben Stunde Modeljob war herumalbern, spielen und buddeln angesagt.
Den Spaziergang mal wieder nur zu zweit haben wir beide unglaublich genossen, muss auch mal sein! 😉

Hier möchte ich euch einfach nur die Fotos des Tages zeigen 🙂

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DogLive 2018

Nachdem meine Freundin Lea im letzten Jahr Multitalent 2017 geworden ist und somit in diesem Jahr einen Auftritt in der Gala hatte, war ich natürlich auch in diesem Jahr auf  der DogLive Hundemesse in Münster.
Holly durfte zuhause bei meinen Eltern bleiben.
Es war wunderschön und erschreckend zugleich!
Das Halbfinale vom Multitalent 2018 Wettbewerb konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so verbrachte ich viel Zeit damit, einige wunderbare Choreos sehen zu dürfen. Insgesamt waren auch die nervöseren Hunde wirklich super und die Besitzer haben das klasse gemeistert und waren sehr fair gegenüber ihren überforderten Gefährten, das fand ich wirklich klasse.
Eine Teilnehmerin jedoch ist mir extrem unangenehm aufgefallen, ich werde nicht sagen, um welche es sich handelt, wer da war, wird es gleich ohnehin wissen.

Ihr Hund war extrem aufgeregt und lief schnuppernd über die Bühne, für seine Besitzerin hatte er überhaupt keinen Kopf und war nicht ansprechbar, soweit so gut, das kann passieren, gerade wenn der Hund nicht Auftritt erprobt ist, aber jeder muss ja mal anfangen. Dann jedoch die Härte, nicht nur, dass sie ihren Hund schon zu Beginn mit der Leine halb aufgehangen hat, um ihn in Position zu bringen, nein jetzt schiebt, piekst und zieht sie an dem Hund rum, schon beim schauen war es unangenehm und der Hund tat mir einfach nur leid. Man konnte richtig sehen, wir sie ihm die Haut lang zog und kniff, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, stattdessen widmete der Hund sich noch mehr dem Bühnenboden und lief weiter von ihr weg, verständlich!

Die Teilnehmerin sah mehr als frustriert und wütend aus, definitiv die falschen Gefühlsregungen für einen Auftritt mit seinem Hund und sicherlich nicht förderlich, die Situation zu retten. Nicht einmal hat sie mit freundlicher Ansprache, locken und Stimmungsübertragung (im positiven Sinne, im negativen war sie sicherlich vorhanden) wenigstens versucht ihren Hund wieder zu „fangen“.
Für mich ebenso die Härte, dass die Jury nicht eingriff! Meiner Meinung nach ein No Go, gerade die Jury steht in der Verantwortung sowas sofort und vehement abzubrechen, wenn ein Hund in solcher Weise körperlich manipuliert wird, gerade die Jury sollte für positives Training und fairen Umgang einstehen und diesen auch durchsetzen, solch ein Verhalten eines Teilnehmers DARF nicht geduldet werden!
Glücklicherweise brach die Teilnehmerin, wenn auch viel zu spät und sicherlich aus Frust und nicht zum Wohl des Hundes, ihren Auftritt selbst ab.

Ein Eingreifen der Jury wäre jedoch wünschenswert und nötig gewesen.

Natürlich gab es auch wieder viele interessante Stände zum Thema Futter, Gesundheit, Beschäftigung, Fellpflege, Accessoires und so weiter, geshoppt habe ich allerdings nichts.

Trotzdem war die DogLive wieder einen Besuch wert und ein tolles, aufregendes Erlebnis, ich kann nur jedem ans Herz legen, die Messe mal zu besuchen.

Natürlich durfte auch die Gala Vorstellung nicht fehlen, die mal wieder große klasse war!

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Hundebegegnungen – leidiges Thema

Hundebegegnungen, jeder kennt sie, es gibt viele verschiedene dieser Art.

Wir hatten heute auch mal wieder welche…

Ich bin heute mit Holly Fahrrad gefahren, im Wald trafen wir auf einen Riesenschnauzer, in Begleitung eines kleinen weißen Puschels, Holly lief frei.
Die Besitzerin war uns bekannt, rief ihre Hunde ran, den Schnauzer leinte sie an, ich holte Holly zu mir ins Fuß und fuhr langsam an ihnen vorbei, als wir vorbei waren lief der weiße uns hinterher ein kurzes Stück, wollte nur friedlich schnuppern und Frauchen war bemüht ihn zurückzubekommen, ohne mit dem aufgeregten Schnauzer zu nah zu kommen.
Alles in allem also doch eher eine positive Begegnung.

Die zweite Begegnung war schon etwas komischer, ein Yorkshire Terrier, Holly war immer noch bei Fuß neben mir. Schnell nahm die Frau ihren Hund hoch und schaute uns dabei böse an. Ich hielt an, ließ Holly absitzen und lächelte freundlich, die Frau dankte und grüßte, trotz des holprigen Starts auch eine positive Begegnung.

Dann kam Begegnung Nummer drei, wie sagt man so schön, alle guten Dinge sind drei? Nun ja, darauf hätte ich auch verzichten können…
Wir sind aus dem Wald raus, Holly wieder angeleint, wollen in eine Straße einbiegen, kommt kurz vor der Kurve vom Bürgersteig ein brauner, kleiner Hund angeschossen, nicht einmal halb so groß wie Holly.
Der Kopf niedrig gehalten, auf Rückenlinie, das Rückenfell gesträubt, die Rute wie ein Fahnenmast in die Höhe, rannte das kleine Biest knurrend auf Holly zu und fixierte sie.
Holly, die Schisserin vor dem Herrn, legte die Öhrchen ein an und zog den Schwanz ein.
Ich hatte gerade noch genug Zeit, stehenzubleiben und mein Rad schützend vor meinen Hund zu schieben und energisch „Geh ab!“ zu sagen.
Der andere Hund hat es gerade noch so geschafft, nicht mit vollem Tempo gegen mein Fahrrad zu rennen, berührt hat er es aber dennoch mit seiner Schnauze.

Erst da nehme ich den Besitzer war, der sich über die Hundebegegnung gefreut hat und nun völlig ausrastet und stelle fest, die zwei haben wir schon öfter getroffen, immer mit dem selben Problem. Zweimal hatte Holly nach der Begegnung Löcher im Hintern… Einmal konnte ich mich früh genug vor sie stellen und eben heute…
Da wettert er los, was mir eigentlich einfallen würde, seinen Hund mit dem Fahrrad zu überfahren, der Hund versuchte währenddessen, immernoch die selbe Körperhaltung, jetzt allerdings stumm, uns zu umkreisen, um an Holly zu kommen, so schob ich mein Fahrrad immer wieder vor und zurück in die aktuelle Laufrichtung des kleinen Monsters.
Ich war kurz perplex und entgegnete dann, ich hätte den Hund ja überhaupt nicht überfahren, außerdem schotte ich meinen Hund natürlich ab, wenn ein anderer so auf sie zu kommt.
Da schnauzt der mich an, das wäre hier der liebste Hund der Straße (also, ich kenne sage und schreibe 9 Hunde aus derselben Straße, alle samt freundlicher als dieser.. nur als Randinfo..), ich solle froh sein, dass ich kein Mann wäre, dann hätte ich mir jetzt Prügel eingefangen.

Nun ja, besonders stark und kampflustig bin ich jetzt auch nicht, aber sorry, dem Anschein nach, hätte ich mich selbst als Frau gut wehren können, ich entgegnete allerdings nur, dass ich in dem Fall die Polizei gerufen hätte und er sich mal mit Hunden und dessen Körpersprache auseinander setzen soll, wenn er das ernsthaft für freundlich hält.

Da der Mann nach wie vor keine Anstalten machte, zu gehen oder seinen Hund anzuleinen, dieser aber immer noch vehement versuchte Holly zu erreichen (zu unserem Glück war auf einer Seite ein parkendes Auto, was es mir sehr erleichterte den Weg zu Holly weiterhin zu versperren), bat ich ihn  während dieses unsinnigen Gesprächs mehrfach, endlich weiter zu gehen, ich kann so nicht weiterfahren.

Nach weiteren Drohungen, unter anderem er hofft für mich, dass er mich da nie wieder sieht (ich konnte mir nicht verkneifen zu sagen, dass hoffe ich anders herum auch), ging er endlich und wir konnten fahren, Holly hatte ich dafür kurz auf die andere Seite genommen, da der kleine Hund uns doch nochmal nachsetzen wollte, durch Auto und Rad aber Gott sei Dank nicht an Holly ran kam.

Erfreulicherweise, treffen wir mehr vernünftige Mensch, aber es ist immer wieder schon fast schockierend, wie unglaublich unwissend und rücksichtslos so einige Halter sind.

Hundetrainerausbildung – Sinn oder Unsinn

Am 09.12.17 habe ich meine Hundetrainerprüfung erfolgreich abgelegt, meine Ausbildung habe ich bei Ziemer & Falke als Hundetrainer @ Home Ausbildung gemacht.

Nicht selten wurde ich gefragt, weshalb ich mir die teure Ausbildung überhaupt antue, weshalb ich nicht einfach nur eine Prüfung des Veterinäramtes ablege.

Nun, warum hab ich eine Ausbildung gewählt?
Ich wollte eine umfassende Ausbildung, die einem auch keine eigene Philosophie aufdrückt.
Es wird oft weit unterschätzt, was ein Hundetrainer leisten können sollte, all das was ich in 18 Monaten in Webinaren, meinen Unterlagen und Seminaren gelernt habe, kann unmöglich an den typischen Wochenendprüfungen (Wochenendseminar + abschließende Prüfung) gelehrt und gelernt werden.
Genau deswegen war es mir sehr wichtig, eine vernünftige Schulung zu absolvieren und nicht mit gefährlichem Halbwissen zu arbeiten, denn zum Hundetrainer gehört so viel mehr, als ein bisschen Körpersprache, Sitz und Platz.

Aber was sind wichtige Ausbildungsinhalte?

Natürlich die Lerntheorien, wie setzt man Trainingsziele, Definitionen von Zielen, Definition von Motivation und verschiedene Motivationsmittel, Rasseunterschiede beim Training, verschiedene Methoden und Möglichkeiten, menschliche und hündische Körpersprache.
Aber solche Inhalte sind wahrscheinlich den meisten klar. Logisch muss ein Trainer Hund und Halter lesen können, wissen, wie Lernen funktioniert, mit seinen Methoden auf das Individuum eingehen können und ein Motivationsmittel finden, damit die Übungen durchführbar sind. Diese Dinge sind so ziemlich jedem klar.

Was aber gehört noch dazu?

Eine gehörige Portion Allgemeinwissen zu allen anderen Bereichen: Die richtige Auslastung, Welpenentwicklung (nicht nur die Zeit der Sozialisation, auch alles davor und hormonelle Einflüsse), Domestikation und Co Evolution, Funktionsketten, Erste Hilfe, Gesundheit – wie die Organe normalerweise funktionieren, die durchschnittlichen Blutwerte, Puls, Atemfrequenz, Temperatur. Das typische Gangbild, Anzeichen für Schmerzreize.
Man lernt einiges über Impfungen, Parasiten und Krankheiten, den Stoffwechsel, worauf beim Futter zu achten ist, wie man den Energiebedarf des Hundes berechnet und den Energiegehalt des Futters – und somit die richtige Fütterungsmenge berechnet.

Was ist ein Wesenstest? Was genau wird dort überprüft, welche Aufgaben muss der Hund meistern? Unter welchen Bedingungen findet er statt, wer überprüft, welche Qualifikationen muss der Prüfer haben? Tierschutzrecht und nicht zuletzt auch Existenzgründung, wie kalkuliere ich meine Stundenpreise, meine Fahrtkosten etc.?

Mal davon ab, dass schon allein der erste Teil, über Methoden und Lerntheorien, Funktion des Gedächtnisses, wie man Trainingspläne erstellt, Körpersprache etc. all das, was ein Trainer so oder so grundsätzlich wissen sollte schon unglaublich viel Lernstoff umfasst: zur Veranschaulichung, in meinen Unterlagen handelt es sich dabei um 551 Seiten nur zu Methoden, Verhalten, Lerntheorien, Entwicklung (z.B. Sozialisation und Habituation) und Körpersprache + dazugehörige Seminare (12 Tage insgesamt) und mehrere Webinare – noch kein Wort zur Gesundheit, den Organen, Parasiten, Impfungen, Tierschutz, Wesenstest, Futter oder Existenzgründung, kann man wirklich allein diese 551 Seiten + Webinare + 12 Praxistage intensiv genug an einem Wochenende lernen? Ich glaube kaum.

Genau deswegen halte ich eine Hundetrainerausbildung nicht nur für sinnvoll, sondern für unentbehrlich, um als solcher zu praktizieren. Und aus diesem Grund sollte jeder Kunde die Fähigkeiten seines Trainers hinterfragen und sich nicht nur mit der Erlaubnis nach Paragraph 11 zufrieden geben, sondern nachhaken.
Wie ist er da dran gekommen? Welche Seminare, Webinare und andere Lehrveranstaltungen oder Ausbildungen wurden tatsächlich absolviert?
Denn leider gibt es noch viel zu viele schwarze Schafe unter uns!

Hundetrainer Zertifikat

Urlaubsimpressionen

Wir haben einen wahnsinnig schönen Urlaub mit Lea und ihren Vierpfotenkünstlern hinter uns.
Da ich in der Prüfungsvorbereitung stecke, ist es sehr ruhig hier, versprochen, danach wird es hier etwas interessanter.

Das Beitragsbild ist von mir, alle anderen Fotos hat die liebe Lea gemacht und ich bearbeitet.
Zu allererst unsere drei Irren 🙂

 


Viel Spaß beim Fotos schauen 🙂
Links seht ihr Leas Original (Danke dir :-* ohne deine großartigen Fotos, hätte ich sie nie so schön bearbeiten können) und rechts meine Bearbeitung (mal nur gedreht und geschnitten, mal mehr dran rum gebastelt)


Wir haben uns auch während des Urlaubs mit einem anderen Aussiedoodle getroffen, hier ein paar Spielfotos des Treffens (auch alle von Lea)

Wir waren aber nicht nur am Strand unterwegs, sondern auch eine schöne Strecke durch den Wald.


Ich danke euch fürs Anschauen.

Beziehung ist Arbeit

Aus gegebenem Anlass schreibe ich heute darüber, wie ich an unserer Beziehung gearbeitet habe.

Ja, wie habe ich das eigentlich gemacht?
Wenn ich ganz ehrlich bin, ist es schwierig für mich, das richtig hintereinander zu bekommen, warum? Nachdem ich auf die alles andere als hilfreichen Tipps von vier verschiedenen Trainern gehört habe und absolut verzweifelt war, nahm ich das Training einfach selbst in die Hand.
Und wie? Gute Frage, ein paar Fachbücher und eine ordentliche Portion Intuition.

Wir hatten zwar von Anfang an eine Enge Verbindung zueinander, aber irgendwie ging doch jeder seiner Wege, wie eine sehr gute Freundin, zu der man schleichend immer weniger Kontakt hat, was einem aber gar nicht mehr auffällt, wenn der Kontakt gerade mal wieder hergestellt ist.
Wir liefen nebeneinander, nicht miteinander. Wirklich aufgefallen ist mir dieses Problem erst, als ihr Jagdtrieb in vollen Zügen zum Vorschein kam und alle angepriesenen Methoden null Erfolg brachten.

Um den Kreis zu durchbrechen hatte die liebe Holly überwiegend Leinenpflicht, nur wenn ich mich aktiv mit ihr beschäftigt habe durfte sie frei laufen. Hat sie nicht mitarbeiten wollen, habe ich sie einfach kommentarlos wieder angeleint (wichtig: Leine ist nicht negativ verknüpft und Ärger und Frust meinerseits sind auch Fehl am Platz), dadurch hat sie mir überhaupt erst wieder eine Chance gegeben, interessant für sie zu sein.
Ehrlich gesagt war ich das bis dahin auch wirklich nie besonders für sie, vermutlich kam es deshalb überhaupt so weit, wie es eben kam.
Noch dazu haben wir viel miteinander gearbeitet, nach und nach wirklich immer mehr miteinander.
Wir haben Rettungshundearbeit gemacht, Spürarbeit und Trickdogging, ein bisschen Dummytraining. Möglichst viel Abwechslung, da sie sehr schnell gelangweilt ist und vor allem stumpfe Wiederholungen doof findet.

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Außerdem habe ich an ihrem Vertrauen zu mir gearbeitet, beispielsweise klettert sie unheimlich gern, was wir dann gezielt trainiert haben und sie hat dadurch gelernt, dass ich sie aus gefährlichen Situationen raus hole.

 

Wir haben viel Gerätetraining oder Waldagility gemacht, an ihrem Gleichgewicht und ihrer Koordination gearbeitet.
Da sie als Angsthund kam, haben wir natürlich auch viel an ihren Ängsten bearbeitet, leider noch nicht alle und leider kamen zum Teil neue dazu, aber wir bleiben dran.
Ich hab sie langsam und schrittweise an die Stadt, neue Orte, fremde Menschen und andere für sie damals unheimlich gruselige Dinge gewöhnt und der Weg geht stetig weiter.


Ich wurde nun so oft gefragt, wie ich denn an unserer Beziehung gearbeitet habe, deshalb habe ich diesen Beitrag geschrieben.
Für manche wird er hilfreich sein, vermutlich für genauso viele auch nicht.
Denn ich denke, wie man am besten an der Beziehung arbeitet ist bei jedem Hund etwas anders, schließlich handelt es sich um Individuen.
Bei uns funktioniert es so sehr gut, aber wir sind noch weit entfernt vom Dreamteam und müssen stetig weiter daran arbeiten, also lasst euch nicht entmutigen.
Ich denke, eine Beziehung, ein Wir Gefühl, ist eine ewige Baustelle, mal mehr mal weniger, man muss immer darauf aufpassen, sich nicht wieder voneinander zu entfernen, nur weil es gerade mal läuft.
Nachtrag zu den Fotos: Bei den wenigen nicht Kletterfotos handelt es sich um Situationen, die sie mal höchst beängstigend fand: Das Liegen in einer Froschstraße, anfänglich undenkbar gewesen, wegen des engen Raumes; Spielen mit einer anderen Person, zu der sie da das erste Mal Kontakt hatte, anfangs bei ihrer panischen Angst vor Menschen nie möglich gewesen; Schwimmen/Wasser, als sie noch klein war, durften bei Trinkversuchen nicht mal die Zehen das Wasser berühren, da war auf einmal die Pfote ab; Kunststücke auf Baumstämmen, man hätte schließlich runterfallen können; Wasserfontänen, keine Ahnung wieso, aber als sie die das erste Mal erlebt hat, wollte sie einfach nur panisch davon rennen.

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